Gesundheitsversorgung und Pflege

Gesundheit und die pflegerische Versorgung unserer Bürgerinnen darf nicht vermarktet werden!

Leider ist das aber bittere Realität!

Durch die Einführung der Fallpauschalen (DRGs) wurden die Krankenhäuser in Konkurrenz zueinander gesetzt, um die Kosten zu senken und unwirtschaftlich arbeitende Häuser zu verdrängen. Doch was bedeutet es wirtschaftlich zu arbeiten im Bereich der Gesundheit? Aus der Sicht einer Gesundheits- und Krankenpflegerin bedeutet das, dass Pflege wieder sehr reduziert wird auf alle Tätigkeiten, die die Therapie und Diagnostik betreffen.

Wesentliche Bestandteile des Pflegens von kranken Menschen finden in unserem Gesundheitssystem keine Beachtung, denn es geht nicht um Gesunderhaltung, sondern um das Abrechnen nach Krankheitsbildern und der bestimmten Therapie dazu. Individuelle Versorgung und Prävention? Nicht von Bedeutung, denn das bringt kein Geld in dem bestehenden Finanzierungssystem der Krankenhäuser. In der dreijährigen Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin lernt man aber genau das: Mit dem/ der Patientenin einen individuellen Pflegeplan mit individuellen Pflegezielen erstellen, damit er/ sie möglichst selbstständig ist und sich gesund halten kann bzw. mit der eigenen
Erkrankung umgehen kann.

In diesem System aber wird die Pflege beschnitten! Den Mitarbeiterinnen in der Altenpflege geht es nicht anders. Sie arbeiten zum Teil für private Anbieter von Pflegeheimen, die kein Interesse an einer optimalen Versorgung der Bewohnerinnen haben, sondern um Profite herauszuschlagen und den Aktionären möglichst hohe Dividenden zu zahlen, an Personal und Investitionen in den Heimen wird gespart. Das darf nicht sein! Kein Mensch soll im Alter Opfer von so einem unmenschlichen System sein, weder als Bewohnerin noch als Mitarbeiterin. Mitarbeiter*innen in der Altenpflege müssen gerecht entlohnt werden.

Hauptsache alle Pflegestellen besetzt, aber die Versorgungsqualität ist egal? Aktuell wird an einem flächendeckenden Tarif gearbeitet. Das ist ein grundlegender Schritt nach vorne. Es darf aber auch nicht an der Qualität gespart werden! Wirtschaftlich denkende, führende Köpfe im Gesundheits- und Pflegebereich neigen dazu Köpfe zu
zählen, die Qualifikation ist nicht entscheidend. Das ist in der Altenpflege, häuslichen Pflege und im Krankenhaus ein dringendes Problem!

Ich bin der Überzeugung, dass die Akademisierung der Pflegenden die Professionalisierung der Pflege fördert und den Stand als eigenständige Profession sichert. Doch sehe ich auch, dass die Berufsgruppe der Pflegenden ungenutzte Kapazitäten hat.

Wir müssen unser Gesundheits- und Pflegesystem strukturell ändern und die Pflegenden in ihren verschiedene Abstufungen der Ausbildungsgrade darin in neuen, klar definierten Aufgabenfelder etablieren. Ich bin mir absolut sicher, dass wir dadurch Versorgungsstrukturen schaffen können, die für uns Bürgerinnen und Bürger niederschwellig und bedarfsorientiert sind und für die Mitarbeiter*innen in der Pflege endlich überfällige Perspektiven bieten. Dazu passend muss ein geeignetes Finanzierungs- und Vergütungssystem verhandelt werden und eine hochwertige Ausbildung entwickelt und beworben werden. In der Landespolitik von Baden-Württemberg werde ich mich als Abgeordnete und erfahrene Gesundheits- und Krankenpflegerin dafür einsetzen, dass wir Einfluss nehmen auf die bundespolitischen Entscheidungsprozesse bzgl. der Reformierung unseres Gesundheits- und Pflegesystems. Ich werde für den Ausbau von Versorgungsstrukturen kämpfe, die im Bereich Gesundheit und Pflege ein niederschwelliges Angebot vor Ort schaffen, ganz im Sinne der „Stadt der kurzen Wege“ (Verweis auf Wahlprogramm der LINKEN).

Als Politikerin der Linkspartei lehne ich die weitere Privatisierung des Gesundheitssektors entschieden ab.

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