Wo kommst du her? Wo gehst du hin?

Ich bin am Niederrhein geboren und 1999 mit meiner Familie nach Baden-Württemberg gezogen. Hin und wieder hört man meine Wurzeln beim Sprechen heraus und ich freu mich meinerseits jedes Mal, dass ich hier im Süden jemand an der Sprache als Rheinländer:in identifizieren kann.
Urspünglich führte mich zwar das Studium der Sozialen Arbeit an der Evangelischen Hochschule nach Freiburg. Da es mich aber schon immer auch ins Krankenhaus zog, entschied ich mich doch Krankenpflegerin zu werden. Freiburg ist mein zu Hause. Von den Orten, an denen ich bisher gelebt habe, ist es der Ort, der mir ganz besonders vertraut ist und zu mir passt. Aber wer weiß, was kommen wird… vielleicht entdecke ich ja auch bald Stuttgart für mich.
Warum engagierst du dich politisch?
Ich möchte nicht einfach passieren lassen! Der Beruf der Pflegenden ist beispielhaft für das Arbeiten in einem System, welches aber den Grundsätzen des Berufes widerspricht. Pflegen heißt ganzheitliches Versorgen und Gesundhalten – das System bewirkt aber eine immer größere Zahl an Patient:innen in immer kürzerer Zeit. Die eigentliche Gesunderhaltung rückt dabei völlig in den Hintergund. Die Realität ist: Profite über Gemeinwohl und Gewinnmaximierung mit Gesundheit.
Innerhalb der Uniklinik habe ich mich zusammen mit ver.Di und den Teamdelligierten bereits für mehr Gerechtigkeit im Gesundheitssektor eingesetzt. Nun stelle ich mich dem gemeinsam mit der Linkspartei entgegen. Dieses System geht zu Lasten der Gesellschaft und beschädigt diesen wunderbaren Beruf! Ich streite dafür, dass sich unser Gesundheitssystem nach den Bedürfnissen der Bevölkerung richtet, dass soziale Berufe besser bezahlt werden und dass wir die Pflegenden durch mehr Personal entlasten.
Mein Einstieg in die Politik war der Wunsch nach für einem solidarisches Gesundheitssystem und bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege. Inzwischen reicht mein Engagement noch weiter. Ich will Kritik daran üben, dass sich einige wenige zugunsten den Gemeinwohls bereichern. Ich setze mich für soziale Gerechtigkeit ein, in allen Lebensbereichen und auch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Am Wohnungsmarkt, bei der Seenotrettung, in Form des Lieferkettengesetzes,… Wir müssen in einer globalisierten Welt soziale Gerechtigkeit über Ländergrenzen hinaus fordern.
Hast du ein bestimmtes Lebensziel?
Ich habe kein konkretes Lebensziel, eher allgemeine Lebensziele. Ich möchte mich immer wieder herausfordern. Ich möchte niemals alleine sein. Ich möchte immer aktiv sein. Außerdem möchte ich noch einmal eine lange Reise über mehrere Monate hinweg machen – und da ich dabei trotzdem auf das Flugzeug verzichten möchte werde ich diese Zeit auch brauchen um in die Ferne zu kommen.
Warum engagierst du dich für DIE LINKE. und warum soll DIE LINKE. in den Landtag?
DIE LINKE ist mutig! Um Veränderungen zu bewirken braucht man Mut und muss Kontra geben, auch wenn man sich dabei gegen die Interessen von großen Konzernene stellt. Um Klimaschutzzielen zugunsten der Industrie nicht aufzuweichen, wird DIE LINKE Wirtschaftsförderungen an soziale und ökologische Kriterien knüpfen.
DIE LINKE stellt sich klar und deutlich gegen alles Rechtsextreme, Rassistische und Faschistische. Mit der Linkspartei ist ein Polizeigesetz, das Racial Profiling verstärkt, nicht haltbar, werden keine Studiengebühren von Nicht-EU-Ausländer:innen erhoben, werden rechtsextreme Straftaten detailliert aufgeklärt. Die Bedrohung von rechts ist real und erfordert Maßnahmen zum Schutz unserer Demokratie.
DIE LINKE hat die einzig richtige Forderungen, um Wohnraum für alle zu schaffen: Mietendeckel, Mietenmoratorium, mehr soziale geförderter Wohnungsbau. Wohnraum darf kein Spekulationsobjekt sein!
Den Klimawandel aufzuhalten wird umwälzende Maßnahmen erfordern. Dabei müssen bei dem Umsetzen der Maßnhamen die Folgen für die gesamte Bevölkerung bedacht und abgewogen werden. Die soziale Ungleichheit ist massiv und darf dadurch nicht weiter vorangestrieben werden, d.h. es müssen diejenigen mehr belastet werden, die wirschaftlich auch belastbar sind.
DIE LINKE ist die Partei, die am häufigsten auf den Straßen zu sehen ist, weil sie mutig, zusammen mit sozialen Bewegungen, Position bezieht – das ist es, was eine Opposition ausmacht! Das brauchen wir im Landtag von Baden-Württemberg!
Was für eine Superkraft hast du?
Ich kann Filme fast vollständig mitsprechen, wenn ich sie einmal gesehen habe. „Einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen. Was machen wir? Wir schwimmen, schwimmen,…“
Wie erlebst du den Wahlkampf in drei Worten ?
Lehrreich, unerwartet, emotional.
Welches Lied bewegt dich ?
Eddie Vedder – Society. Er singt darüber, dass er sich von der Gesellschaft verabschiedet, die immer nur mehr und mehr möchte, in der es nur um Kokurrenz geht. Ich kenne das Gefühl, wenn mich Wut und Enttäuschung über Missstände in unserer Welt übermannen.
Was machst du an einem freien Wochenende?
Ich wache ohne Wecker auf und frühstücke mit Freunden und Freundinnen. Vermutlich zieht sich das Frühstück bis in die Mittagsstunden hinein. Dann packen wir unsere Zelte, Schlafsäcke und Proviant ein und gehen wandern. Wir machen Lagerfeuer und hören Musik. Am nächsten Tag zu Hause genieße ich eine warme Dusche und lege mich mit einem Buch auf das Sofa oder ich stricke an den Socken weiter, die ich immer noch nicht fertig bekommen habe. Am Abend wird gemeinsam gekocht und ein Spiel gespielt, bei dem ich einen Ehrgeiz entwickele, als würde es darum gehen die Landtagwahlen zu gewinnen 😉 Und dann gehen wir ins Theater oder Kino oder Tanzen, einfach weil das an diesem freien Wochenende in der Zukunft ohne Lockdown endlich wieder möglich ist!
Was möchte ich unbedingt irgendwann können?
Fließend Spanisch sprechen und verstehen.